Therapiemethoden
a. Selbstorganisatorische Hypnose
„Die Fähigkeit, in Hypnose zu gehen ist uns angeboren. Die große Lösungskompetenz und Kreativität des Unbewussten ist unsere große Ressource.“ – Götz Renartz
In meiner Praxis arbeite ich schwerpunktmäßig mit Selbtsorganisatorischer Hypnose nach Götz Renartz, einer modernen wissenschaftlichen Form der Hypnosetherapie. Diese Form der Hypnose unterscheidet sich in einigen Punkten vom Bild „der klassischen Hypnose“, welche ich im Folgenden daher näher erläutere.
Zentral sind, neben einigen anderen Unterschieden, die Zusammenarbeit mit dem Unbewussten und dass die Therapiesitzungen die ganze Zeit über bewusst nachvollzogen werden können. Anders als es vielleicht das Bild von Hypnose ist, findet somit keine Fremdbeeinflussung statt und alles was während der Hypnosetherapie geschieht kann mitverfolgt, beeinflusst und erinnert werden. Sie werden also nicht hypnotisiert, sondern begeben sich unter meiner Begleitung in einen Trancezustand, welcher sich nicht groß vom Gefühl bei anderen Trancen, beispielsweise beim Yoga, im Flow beim Arbeiten oder beim gebannten Lesen eines Buches unterscheidet. Die Fähigkeit zur Trance ist angeboren und allen Menschen, wenn auch mitunter in unterschiedlich starker Ausprägung, möglich.
Dieser Trancezustand wird dann genutzt, um den Kontakt mit dem eigenen Unterbewussten herstellen zu können. Hierdurch wird es ermöglicht, auf Inhalte zuzugreifen, die unterhalb der Bewusstseinsschwelle, also unterhalb dessen, was wir bewusst erinnern und steuern können, liegen. Daher auch die Bezeichnung Un-/ Unterbewusstsein. Ähnlich wie beispielsweise durch Träume der Zugang zu unbewussten Inhalten möglich ist, wenn hier auch in verfremdeter Form, ist es im Trancezustand möglich, unbewusste Inhalte bewusst werden zu lassen. Schon Jung und Freud befassten sich intensiv mit der Traumdeutung als Zugang zum Unbewussten. Darüber hinaus verfügt das Unbewusste über deutlich komplexere Informationen zu einem selbst, zum Körper und dem sozialen Umfeld (Familie, Arbeit, Freundeskreise, etc.) als es auf bewusster Ebene möglich ist. Bewusst könnten derlei komplexe Informationen nicht verarbeitet werden, weshalb sie im Unbewussten, welches eine deutlich höhere Verarbeitungsgeschwindigkeit als das Bewusstsein besitzt, verarbeitet und gespeichert werden (bewusst bis zu 70 bit/sek., unbewusst bis zu 11 Mio. bit/sek.)1
Um dies zu illustrieren ist das Beispiel Fahrradfahren vielleicht hilfreich: Die meisten Informationen und die daraus resultierenden Aktionen, die benötigt werden um Fahrrad zu fahren, werden unbewusst verarbeitet. Niemand sitzt auf einem Fahrrad und denkt sich bewusst „links ins Pedal treten, rechts in Pedal treten, etwas weiter nach links lehnen, jetzt nach rechts damit das Gleichgewicht stimmt, Lenker halten, bewegen um Balance zu halten, etwas vorlehnen um zu beschleunigen, dann auf dem Sattel setzen, Atem und Puls beschleunigen, etc., etc.“ und das alles zeitgleich. Wir steigen stattdessen auf das Fahrrad, machen was sich richtig anfühlt und wie wir es kennen und fahren los.
Ähnlich verläuft es in der Therapie: Das Unbewusste weiß schon längst, wie das Problem zu lösen ist. Denn es ist auch in vielen Fällen das Unbewusste, welches psychische Symptome erzeugt um auf eine Thematik hinzuweisen. Folglich weiß es auch, ganz unbewusst, was nötig ist, damit die Symptome wieder verschwinden können. Zusätzlich ist das Unbewusste immer bestrebt, in den für das Individuum als optimal empfundenen Zustand, die Homöostase, zu gelangen. Unverarbeitete Themen, akute Belastungen, u.v.m. verhindern dies, wodurch das Unbewusste Symptome erzeugt um auf die Thematiken aufmerksam zu machen und / oder um diese zu kompensieren.
In der Therapie fragen wir das Unbewusste daher zu Beginn ganz direkt: „Unbewusstes, was ist notwendig, um dieses Thema ein für alle Mal, ohne Rückfall und Symptomverschiebung aufzulösen?“ und begeben uns hierdurch auf den Weg der Heilung, unter der Leitung Ihres Unbewussten, in der Form wie es schnellstmöglich und für Sie und ihr Lebensumfeld am besten passend ist.
Hierbei ist die Therapie meist, auch wenn dies vorkommen kann, kein Selbstläufer, sondern es ist notwendig Zeit und Energie zu investieren, sich den, mitunter auch unliebsamen, Themen zu stellen und sich durch diese „durchzuarbeiten“. Die von mir verwendeten Methoden ermöglichen dies und stellen sicher, dass Sie zwar mitunter gefordert, jedoch nie überfordert werden.
Zudem werden Sie die verwendeten Techniken kennenlernen und verinnerlichen, was es Ihnen in der Folge ermöglichen wird, auch selber, außerhalb der Therapie, in Kontakt mit Ihrem Unbewussten zu treten. Hierdurch wird es Ihnen möglich, sofern Sie sich dazu entschließen, zwischen den Therapiesitzungen „vorzuarbeiten“, damit diese noch effektiver verlaufen oder gar weniger Therapiestunden notwendig sind und Sie somit Zeit und Geld in der Therapie sparen. Auch wird es Ihnen hierdurch auch möglich, akute Belastungen oder bei anstehenden Alltags-/ Lebensentscheidungen mit Ihrem Unbewussten in Kontakt zu treten und die für Sie am besten passende Entscheidung zu treffen. Ich nutze die Techniken der Selbstorganisatorischen Hypnose auch privat regelmäßig und bin fest von Ihrer Wirksamkeit und den positiven Auswirkungen dieser Methoden auf mein Leben überzeugt.
1 Spitzer 2006. Vgl. https://dgsh.typepad.com/dgsh_ev/2008/02/selbstorganisat.html
b. Gesprächspsychotherapie nach Carl R. Rogers
„Wenn ich vermeide, mich einzumischen, sorgen die Menschen für sich selbst. Wenn ich vermeide, Anweisungen zu geben, finden die Menschen selbst das rechte Verhalten. Wenn ich vermeide, sie zu beeinflussen, werden die Menschen sie selbst.“ – Lao-Tse
Ergänzend zur Selbstorganisatorischen Hypnose biete ich Gesprächspsychotherapie nach Carl R. Rogers an. Dieses Therapieverfahren ist auch unter den Bezeichnungen „nicht-direktive Psychotherapie“ oder „klientenzentrierte Psychotherapie“ bekannt. Wie diese Bezeichnungen zeigen, stehen Sie als Person, mit Ihren individuellen Erfahrungen und Ansichten, im Mittelpunkt der Therapie. Durch eine spezielle Form der Gesprächsführung, welche für die Gesprächspsychotherapie kennzeichnend ist, wird ein Raum geschaffen, in dem Sie frei und ohne Vorgaben durch den Therapierenden eigene Lösungen für Ihre Thematiken entwickeln können. Grundsätzlich wird in dieser Therapierichtung davon ausgegangen, dass Menschen die Lösungen für Ihre Probleme in sich tragen. Der geschützte Rahmen der Gesprächstherapie ermöglicht es, sich diese Lösungen, frei von Wertungen, Beeinflussungen, u.ä., bewusst zu machen und umzusetzen.
Es benötigt häufig diesen geschützten Rahmen, damit die eigene Entwicklung beginnen kann, da ungünstige Lebensumstände und -erfahrungen diese Entwicklung blockieren oder stören. Erst der sichere, wertungsfreie und wertschätzende Rahmen der Gesprächspsychotherapie ermöglicht es, alle wesensfremden Beeinflussungen ablegen zu können und darauf zu schauen, was die eigenen Antworten und Lösungen für die aktuelle Situation sind. Damit dieser geschützte Rahmen entstehen kann, ist ein Vertrauensverhältnis zwischen den Therapierenden und den Patient:innen, oder den Klient:innen wie sie in der Gesprächspsychotherapie genannt werden, zentral. Selbiges gilt folglich auch für den Therapieerfolg. Ein solches Vertrauensverhältnis aufzubauen erfordert Zeit und die Bereitschaft ehrlich zu prüfen, ob die Zusammenarbeit diesen Voraussetzungen entspricht.
Die Gesprächspsychotherapie ist international, insbesondere im angelsächsischen Raum, weit verbreitet und stellt dort häufig die bevorzugte Therapiemethode dar. In Deutschland wurde sie bisher noch nicht von den Kassen anerkannt, weshalb die Kosten für diese Form der Therapie nicht übernommen werden, was dafür sorgt, dass diese hierzulande weniger verbreitet ist.
Häufig wird die Gesprächspsychotherapie durch das so genannte „Focusing“ ergänzt. Auch ich verwende Focusing in meiner Praxis parallel zur Gesprächspsychotherapie. Diese Therapiemethode wurde in den 1960er Jahren im Rahmen der Klientenzentrierten Psychotherapie nach Rogers entwickelt, nachdem aufgefallen war, dass der Therapieerfolg bei Personen, welche auch schilderten, wie sie ihr Problem körperlich erlebten, größer war als bei jenen, die dies nicht taten. In den folgenden Jahrzehnten erfuhr das Focusing dann stetige Weiterentwicklung und Ergänzung.
Focusing ermöglicht eine Vertiefung der Selbsterfahrung in der Gesprächstherapie, indem zusätzlich zu den bewussten Erkenntnissen im Gespräch die körperlichen Wahrnehmungen mit einbezogen werden. Der Körper weiß mehr über die verschiedenen Alltagserfahrungen als dies auf bewusster Ebene möglich ist, wodurch es über den Zugang zu diesen körperlichen Wahrnehmungen durch das Focusing ermöglicht wird, tiefergehende Einsichten und Erkenntnisse zu erlangen und diese körperlichen Erfahrungen, welche im Alltag häufig ignoriert oder gar unterdrückt werden (müssen), zur Entfaltung kommen zu lassen.
Als Resultat des Focusing kann erreicht werden, dass Ihnen klar wird, was Sie wirklich fühlen und wollen, Probleme zu erkennen und kreativ zu lösen, das Verhalten sich und anderen gegenüber zu bessern, körperliche Spannungen und sogar Schmerzen zu lindern, sich von äußeren Glaubenssystemen zu lösen und final zur ausgeglichenen Integration von Körper, Geist und Seele zu gelangen.
c. Behandlungsschwerpunkte
In meiner Praxis behandle ich eine Vielzahl von Störungsbildern. Im Folgenden gebe ich Ihnen einen Überblick über diese sowie meine persönlichen Schwerpunkte. Sollten Sie sich nicht sicher sein, ob ich Ihnen bei Ihrer Thematik behilflich sein kann, so können Sie sich gerne einfach bei mir melden um dies abzuklären.
Bitte beachten Sie:
Kontraindikationen für eine Therapie in meiner Praxis sind akute Psychosen und Verwirrtheitszustände, Drogeneinfluss und wenn Personen nicht in der Lage sind, den Inhalten der Therapie geistig zu folgen (beispielsweise bei Demenz, geistiger Behinderung, etc.).
Behandlungsschwerpunkte
Allgemeine psychische Probleme, Lebensberatung
Angst, Phobie
Belastende Ereignisse und Lebensveränderungen
Coaching
Depression
Persönlichkeitsstörung
Psychosomatik
Schlafstörungen
Schmerzen
Sexualität
Stress, Burnout, Mobbing
Sucht (nur nach erfolgter Entwöhnungsbehandlung)
Trauma, Gewalt, Missbrauch
Zwang
Neben diesen allgemeinen Behandlungsschwerpunkten biete ich spezielle Schwerpunkte an. Diese sind:
Umgelernte Linkshänder*innen
Transgenerationale Traumata
Beratung von Eltern und werdenden Eltern
Aufarbeitung der Corona-Zeit (Verlusterfahrungen, gesundheitliche Auswirkungen, berufliche/ finanzielle Unsicherheiten, Ängste, Isolation, Streit/ Zerwürfnisse)